Der Waffenstillstand: Folgen für Nordkorea


Nordkorea ist nach der Besetzung von Hilfs- und Wirtschaftsgütern aus dem Ausland abhängig. Vorrangig kommen diese aus China und der Sowjetunion. Die Wirtschaft des rohstoffreichen Landes floriert anfangs, bricht jedoch wie in allen kommunistischen Ländern in den sechziger Jahre ein.

Um 1950 herum ist Kim Il-sung nicht hundertprozentig in der Partei gefestigt. Interne Grabenkämpfe spalten die Genossen. Die Lösung ist das Auslöschen von kritischen Stimmen. Chinesische oder sowjetische Politik ist verpönt. Deren Anhänger werden spätestens ab 1962 getötet oder diskreditiert. Kim Il-sung ordnet die erste Säuberungswelle im Land an.

Schon zuvor gibt es mehr oder minder spektakuläre Todesurteile, unter anderem 1956 der General der chinesischen Arme im Koreakrieg Mu Chng. Auch der Außenminister Pak Hon-yong stirbt 1957. Die Säuberungen sind ständig präsent, Angst und Misstrauen an der Tagesordnung.

Mitte der fünfziger Jahre ist das Zerwürfnis zwischen China und der Sowjetunion offen sichtbar. Während China sich weiterhin unter Mao Zedong dem Führerkult bedient, schert die Sowjetunion unter Chruschtschow aus. Kim Il-sung empfindet die Entfernung des Führerprinzips aus dem propagierten Kommunismus als Gefahr für seine Herrschaft. Die Sowjetunion fiel damit als Partner aus und China rückt enger an Nordkorea.

Der Personenkult hat seinen ersten Höhepunkt 1960, Kim Il-Sung wird ab jetzt als großer Führer angesprochen.

Die Kritik an dem Verhalten der Sowjetunion in der der Kubakrise läßt beide Staaten endgültig miteinander brechen. Die Sowjetunion stellt alle Hilfen ein. China mit all seinen internen Problemen kann alleine die Sowjetunion nicht ersetzen. Durch hohe Militärausgaben bricht die Wirtschaft Ende der sechsziger Jahre endgültig ein.Spätestens jetzt wird klar, die Normalisierung der Beziehung zur Sowjetunion ist entscheidend für das Bestehen des Landes. Der Bruch hat zum Leidwesen Kim Il-sungs auch Auswirkungen auf die Beziehungen mit Südkorea, der Sowjetunion ist nicht an einer Fortführung des Krieges gelegen.

Kleinere Gefechte, unter anderem das Kapern eines amerikanischen Spionageschiffes, sind 1968 diplomatisch gelöst.

Es beginnt die Zeit, in der das Land sich extrem vom Ausland abschottet, Autarkie als Allheilmittel. Das Land soll mit dem auskommen, was in dem Land erwirtschaftet wird. Hinzu kommt der Zwang der Regierung, Geschehnisse außerhalb des Landes geheimzuhalten. Hilfsmittel aus dem Ausland werden der Bevölkerung manchmal als Tribut vor den großen Führer umgedeutet.


Der Präsident aus dem Süden

 

1875    26.März, Rhee Syng-man wird in Haeju, heute Nordkorea geboren.

Kind einer verarmten Adelsfamilie. Er wird in einer methodistischen Missionsschule ausgebildet.In seiner Studentenzeit wird er zu einer sechsjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, er hat gegen die Monarche protestiert1904    Ausreise in die USA

1910    Promotion an der Princeton University
    Rückkehr nach Korea und baldige Flucht aus dem Land nach der Anektion durch die  Japaner.

1912    Leitung einer Methodistenschule auf Hawaii

1919    Wahl zur Präsidenten der Provisorischen Regierung Koreas im Exil

1920    Übersiedlung nach Shanghai, Sitz der Exilregierung

1925     Rückkehr nach Hawaii

1934    zweite Ehe und Repräsentant der koreanischen Exilregierung

1948    20. Juli, Wahl zum Präsidenten der Republik Korea in Südkorea

1956     Wiederwahl, Wahlmanipulation wahrscheinlich

1960     Wiederwahl, Wahlmanipulation wahrscheinlich, Flucht in die USA nach der April-    Revolution

1961    Verurteilung und Aberkennung der Ehrenrechte für sieben Jahre aufgrund "undemokratischer Tätigkeit" durch ein südkoreanisches Gericht1965    

19. Juli, Rhee stirbt an einem Herzanfall auf Hawaii